In der Tübinger Gartenstrasse werden immer wieder schöne alte Villen abgerissen, um herzlosen Neubauten Platz zu schaffen. So auch hier, wo die “Baden-Württembergische Versorgungsanstalt für Ärzte, Zahnärzte und Tierärzte” ihr neues Refugium bauen ließ. Das Alte mußte weg, der Hang mußte abgebaggert werden, eine schlichte Betonmauer zum Altbestand gegossen werden, damit ein moderner Bau dahin kommen kann, wo er nichts zu suchen hat. Wo einst Menschen lebten, in ihren Häusern und Gärten, da ist nun dieser Neubau, in dem Pendler mit ihren Autos kommen, ihren Dienst absitzen und wieder verschwinden.

Es ist für mich schwer vorstellbar, wie es mit solchen Veränderungen für alteingesessene Bewohner zu leben ist

Jedenfalls brauchte das alte Haus einen seperaten Treppenaufstieg entlang der Stützmauer, einen Handlauf und ein Geländer.
Immerhin konnten die Anwohner*innen einige Meter abstürzen.
Die Hauseigentümerin und ich entwarfen dazu eine schöne Lösung, die aber an der Betonwand hätte fixiert werden müssen. Also fragten wir bei der BWVA, ob das in Ordnung sei.
Weit gefehlt, es sei ihre Mauer und nur eine architektonisch gleichwertige Lösung käme in Frage. Die Betonwand durften wir nicht berühren.
Anstatt aufzugeben, entschied sich die Besitzerin, gerade jetzt das Projekt auf ihrem Grund zu realisieren und so entstand das Geländer trotzdem.
Danke, Franziska!